Pfaff Is Back

Der Eingriff versucht, das Pfaff-Areal in ein Stadtquartier zu transformieren, das zur Lesbarkeit der Gesamtstadt beiträgt, die Brüche bewahrt und einen neuen Stadteingang formuliert. 

Städtebauliches Konzept

Um ein technologisches Quartier zu entwickeln, soll zunächst die Identität gestärkt werden, um einen Dialog zu eröffnen zwischen dem Erbe, das wir der Erinnerung überlassen, und dem technologischen Fortschritt, der uns in die Zukunft führt. Ausgehend von der Erschließungsachse wird eine anpassungsfähige und elastische Stadtstruktur generiert, die die programmatischen Anforderungen erfüllt und das Areal erschließt. Sie fungiert sie als technologisches Schaufenster der Stadt und als multifunktionaler Erlebnisraum für Events. Mobile Apps informieren über den Standort, urbane Sensoren zeichnen auf, wissenschaftliche Neuerung der benachbarten Forschungslabors können hier im öffentlichen Raum getestet und ausgewertet werden. Um die Barrieren von Bahntrasse und Brandenburger Straße sowie der Hangkante im Nordwesten zu überwinden, verbindet eine Brückenkonstruktion entlang der Erschließungsachse die Gartenstadt mit dem Unipark. Rechtwinklig dazu wird die Achse der Albert-Schweitzer-Straße aufgenommen und zur westlichen Gründstücksgrenze verlängert, der bestehende Tunnel wird aktiviert. Definiert durch die Erschließungsachsen wird das Areal mit einer Struktur von bebauten und unbebauten Streifen in einem Abstand von 15 bzw. 10 m überzogen. Der Abstand der Streifen ist abgleitet von dem Brückengebäude der ehemaligen Hauptverwaltung. Diese Bebauungstypologie soll eine Entwicklung in Phasen mit einer Vielzahl von Variationen ermöglichen. Dargestellt wird ein höhengestaffeltes Modell der Zeilenbebauung mit 2 bis 6 Geschossen. Ein lang gestreckter grüner Platz bildet das Zentrum des neuen Quartiers, dessen südwestlichen Abschluss das Kessel- und Turbinenhaus mit dem Schornstein als identitätsstiftendes Element bildet.

Nutzungen 

Erdgeschoss und 1. Obergeschoss der Zeilenbauten werden grundsätzlich von Einrichtungen für Wissenschaft und Forschung genutzt, ab dem 2. Obergeschoss können die Nutzungen durch Wohnen ergänzt werden, wobei die Intensität der Wohnnutzung Richtung Innenstadt zunimmt. Einrichtungen für Handel, Dienstleistung und Gewerbe werden entlang der Erschließungsachse in den sanierten Bestandsgebäuden vorgesehen sowie in den Erdgeschossen um den zentralen Platz. Hier werden insbesondere Sport- und Freizeiteinrichtungen sowie Gastronomie und Läden des täglichen Bedarfs vorgeschlagen.

Freiräume/Vernetzung

Die Vernetzung des Areals mit den angrenzenden Bereichen erfolgt insbesondere über die Brückenkonstruktion. Neben dem zentralen grünen Platz bleibt ein großzügig bemessener, mit Bäumen bestandener Streifen unterhalb der Hangkante von Bebauung frei.

Verkehr/Erschließung

Neben den beiden beschriebenen Haupterschließungsachsen wird ein weiterer Zugang von der Königstraße hergestellt. Zwischen den Gebäudestreifen werden Fuß-und Fahrradwege angeboten. Um das neue Quartier möglichst frei von motorisiertem Verkehr zu halten, wird der ruhende Verkehr in zwei Parkhäusern, an der Herzog-von-Weimar-Straße im Norden und südlich der Bahntrasse, abgefangen. In die Parkhäuser integriert sind die Zugänge zu der Brückenverbindung. Im Südwesten bindet die Fußgängerbrücke auch die Bahnstation Pfaff an.

Phasenweise Umsetzung 

Es wird eine Entwicklung in 5 Phasen vorgeschlagen. Zunächst wird die Haupterschließungsachse mit den Bestandsgebäuden aktiviert, in Phase zwei werden das Parkhaus und das nordwestliche Baufeld mit den ersten Gebäudestreifen besetzt, in Phase 2 wird das östliche Baufeld entwickelt, in Phase 3 folgen das südwestliche Baufeld und die Brückenverbindung zum Uni-Campus. In Phase 4 werden die südlichen und in Phase 5 das nördliche Baufeld komplettiert.