Kaiserslautern verfügt über Vielschichtigkeit, Unterschiedlichkeit, Mobilität, Kreativität, Nachfrage … – eine Fülle von Ingredienzien, die einen Standort attraktiv machen. Ist Kaiserslautern aktuell ein interessanter Standort? Idee des Wettbewerbs- beitrages ist es, diese Frage mit einem klaren JA zu beantworten. Das Pfaff-Areal wird in ein urbanes Loft transformiert, in dem sich öffentliches, soziales und intimes, privates Leben ebenso mischen wie Arbeit und Freizeit.
Städtebauliches Konzept
Die Verfasser sehen das Pfaff-Areal als geeigneten Ort, um zum „Wunsch-Generator“ für urbane Diversität zu werden. Hierfür muss in einem Dialog zwischen konkreter praxisnaher Umsetzung und Denkmodell eine Basis geschaffen werden, die dann von der Gemeinschaft oder Einzelnen weiterentwickelt werden kann. Ziel ist es,eine Struktur zu schaffen, die über Generationen immer wieder neu gestaltet und programmiert werden kann.Das Areal wird weitgehend beräumt. Wertvoller Grünbestand sowie die ehemaligen Verwaltungsgebäude und das Heizhaus werden als Reminiszenz an die Ära Pfaff erhalten und dienen als Ausgangspunkt für die neue Entwicklung.Die Basis bildet ein komplexes langes, flaches, bauliches Band, das Erschließung und Verkehr aufnimmt sowie Raum für großflächige Nutzungen bereitstellt. Das Band integriert die Bestandsgebäude und berücksichtigt durch seine gewundene Form den erhaltenswerten Grünbestand. Es entsteht ein großer, urbaner Grün- und Freiraum. Sämtliche baulichen Maßnahmen beschränken sich auf das Band, das nach und nach durch Turmbauten verdichtet wird. Dichte wird dabei nicht nur auf Quantität an Nutzfläche bezogen, sondern auf die Vielfalt unterschiedlicher Nutzungen und Nutzer.
Nutzungen
Das Areal soll schrittweise, nachfrageorientiert und durch gemeinschaftliche oder auch individuelle Aktionen entwickelt werden. Im Sockelgebäude werden, neben Verkehr und Erschließung, Räume für Dienstleistung, Forschung und Produktion angeboten. Die Hochhaustürme bieten eine Grundfläche von 440 m2, für die beispielhaft unterschiedliche Grundrisslösungen aufzeigt werden: Wohnungen oder Apartments, ein Jugendhotel, Büro- und Praxisräume, Schulungsräume, ein Restaurant oder auch Gymnastikräume. Um ein breiteres Nutzungsspektrum zu erzielen, werden auch variable Raumhöhen vorgeschlagen. Auf den Dächern der Türme werden Sondernutzungen wie beispielsweise Reihenhäuser mit Dachgärten vorgeschlagen.
Freiräume/Vernetzung
Wesentliches Element des Entwurfs ist der große, von Bebauung freigehaltene Parkraum. Der kontaminierte Boden wird mit frischem Erdreich aufgeschüttet und die bestehenden Bäume in den Park integriert. Dadurch entsteht eine topografische Überformung, die interessante Interaktionen zwischen dem Bauvolumen und dem Park ermöglicht. Der Park versteht ist verbindendes Element sowohl der unterschiedlichen Stadtstrukturen der Umgebung als auch der Nutzungsstrukturen innerhalb des Areals. Die Herzog-von-Weimar-Straße wird über die Basis hinweg vom Park mit Stegen angebunden.
Verkehr/Erschließung
Die Haupterschließung des Areals erfolgt von der Königstraße, die interne Erschließung und der ruhende Verkehr werden innerhalb der Basisstruktur abgewickelt.
Phasenweise Umsetzung
Nach Beräumung des Areals wird die Grundstruktur der Basis sowie die Aufschüttung des Erdreichs im Außenraum hergestellt. Alle weiteren Schritte wie Ausbau der Einheiten im Sockelgebäude, Errichtung der Turmgebäude, Gestaltung der Parkanlage sollen in einem gemeinschaftlichen Prozess nachfrage- und bedarfsorientiert erfolgen.