Reflectable City

„Lieber lebendig als ewig“ – das Motto steht für einen anderen Umgang mit dem Areal. „Adaptable“ wird zu „Reflectable“ – neu denken und anpassen. Vorhandene Gebäude werden teilweise entkernt, das Verhältnis von innen und außen wechselt durch die Errichtung einer neuen Ebene. Es erfolgt eine starke Verdichtung des Gebietes durch Entwicklung in die Höhe. 

Städtebauliches Konzept

Umgeben von Grün als Pufferzone, wird ein „verdichtetes Gebiet“ definiert, in dem nahezu der gesamte Bestand an charakteristischen Gebäuden erhalten wird. Die Strukturen werden in ein neues Konzept eingegliedert, der Charme der alten Hallen soll wieder aufleben. Ausgehend von einigen Initialpunkten „verwächst eine neue urbane Ebene“ mit dem Bestand und bildet die Basis für die weitere Entwicklung. Unter der Ebene werden dienende Funktionen untergebracht, der Bestand wird erlebbar. Oben auf der urbanen Ebene können additiv völlig neue Strukturen entwickelt werden.

Nutzungen 

Grundlage des Konzeptes ist die geforderte Nutzungsmischung mit Wissenschaft, Wohnen, Gastronomie und Parken/Technik. Die modulare Bauweise mit nicht determinierten Einheiten soll einen wandelbaren und wachsenden Organismus erzeugen. Die zweite Ebene erlaubt unterschiedliche Entwicklungen und Strukturen oberhalb und unterhalb, je nach Bedarf. Die Hallen des zentralen Bereichs dienen für Zwischennutzungen (Einkaufspassage, Messe, Versammlung). In den Grünbereichen gibt es als „punktuelle Aufwertung“ isolierte Baukörper zum Wohnen im Grünen.

Freiräume/Vernetzung 

Durch den Abriss „schwacher Strukturen“ im Randbereich des Areals wird ein zusammenhängender grüner Ring um das Areal gebildet, wenn möglich werden die anfallenden Baumaterialien vor Ort recycelt. Den Mittelpunkt des Areals bildet der zentrale Platz am Hauptgebäude. In Aussparungen der neuen Ebene werden Gärten und Ruhezonen geschaffen.

Verkehr/Erschließung

Die Erschließung und auch der (ruhende) Verkehr verschwinden unter der neuen Nutzungsebene.Für den Fahrzeugverkehr sowie die Ver- und Entsorgung werden zwei Achsen im Gebiet vorgesehen. Die Verkehrsarten werden möglichst getrennt, Fußgänger und Radfahrer können die obere Ebene nutzen. Der Tunnel unter der Bahn wird für den Fahrzeugverkehr erweitert. Der Bahnhof erhält zusätzliche Zugänge.

Phasenweise Umsetzung 

In der Anpassungsphase werden die erhaltenswerten Gebäude bestimmt, danach erfolgt durch Abriss die Umstrukturierung, ab 2020 beginnt mit der neuen Ebene die Wachstumsphase, fünfzehn Jahre später beginnt die Phase des Verwachsens, erste Baukörper auf der Ebene werden realisiert. Bis 2045 reagiert die Struktur „reflecta- ble“ und passt sich den Anforderungen an, 2100 soll das Pfaff-Areal wieder lebendig sein. Es wird von einer Bruttogeschossfläche von 275.000 m2 ausgegangen.