Landschaftshäuser

Nur noch selten trifft man heutzutage Architekten, die das eigenhändige Zeichnen pflegen. Digitale Arbeitsmethoden haben den handgefertigten Entwurf weitgehend ersetzt. Wenn denn tatsächlich noch gezeichnet wird, handelt es sich dabei meistens um Impressionen oder Reiseeindrücke. Im Arbeitsalltag dienen Zeichnungen lediglich als Vorstudie oder Ideenskizze für spätere architektonische Entwürfe. Selten ist das Schaffen nur für die reine Existenz auf Papier bestimmt – wie bei Denis Andernach. Jedes seiner fast graphisch anmutenden Werke präsentiert sich im einheitlichen Format.

Die aus überwiegend geometrischen Grundformen bestehenden Häuser positionieren sich selbstbewusst in eine für sie erdachte Umgebung. Die Landschaft, sei es in graphischer oder topographischer Weise, wird zur Bedingung des dargestellten Hauses und umgekehrt. Die Zeichnungen bestehen aus feinen Linien und homogenen Flächen vor weißem Hintergrund. Die Ränder der Flächen sind ohne Übergänge, was wie eine architektonische Präzision anmutet. Menschen werden keine dargestellt, zeigen sich die Bewohner doch nur anhand von Spuren, die sie am Haus oder in der Natur hinterlassen haben. Somit entspricht jedes Haus einem Entwurf, einem Projekt, welches einmal zu Papier gebracht, beendet ist. Denis Andernach arbeitet als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der TU Kaiserslautern und ist freier Architekt. Bislang wurden seine Werke in Einzel- und Gruppenausstellungen u. a. in Berlin, Essen, Neuwied, Koblenz und Frankfurt / Main gezeigt.

Einführung:
Dr. Heinz Höfchen, Leiter der graphischen Sammlung der Pfalzgalerie Kaiserslautern
Vernissage : Dienstag, den 11.05.2010, 19:00 Uhr

22. April bis 8. Mai 2010