Oszillationen

Unter dem Motto „Oszillationen – Interaktionen zwischen Innovation und Tradition“ wollen die Verfasser die Vergangenheit nicht auslöschen, sondern die „Wirtschaftswunde“ heilen, indem die nicht erhaltenswerten Gebäude und der kontaminierte Boden ausgeschachtet werden. Die Silhouette des Pfaff-Areals bleibt somit erhalten. Die Besucher des Gebiets bewegen sich auf aufsteigenden und abfallenden Straßen und „oszillieren“ so zwischen den beiden Polen. Die Oszillation wird aber auch auf die Ebene der Gebietsentwicklung übertragen – die Schwingungen führen von der Nutzung als Industriestandort zu einer Zwischennutzung und zu der Nutzung als Innovationspark. 

Städtebauliches Konzept

Die Gebäude 20, 80, 19, 6 und 31 bleiben erhalten. Die Zwischenräume werden ausgeschachtet, wobei zwei Tiefpunkte (an den Gebäuden 9 und 20) ausgebildet werden. Die so entstehenden Felder werden neu bebaut. Die einzelnen Gebäude werden in Nord-Süd-Richtung durch Brücken miteinander verbunden. Entlang der Gebäudewände werden Rolltreppen und Stahlreppen, die die begehbaren Dächer der neuen Gebäude erschließen, angebracht. Die Bestandsgebäude werden umgebaut und erhalten Höfe mit öffentlichen Grünanlagen, sowie spezielle Spundwände im durch den Geländeabtrag erzeugten Untergeschoss. Die neu geplanten, zwei- bis viergeschossigen Gebäude bestehen aus flexiblen quadratischen Raummodulen. Durch die Anordnung dieser Module entstehen Patios und unterschiedlich gestaffelte Baukörper. Die Bebauung soll laut Aussage der Verfasser „eher konstruktiv“ gehalten sein.

Nutzungen 

Es wird eine Mischung aus Forschungseinrichtungen, Wohnen, Gewerbe, Gastronomie, einem Open-Air-Kino und Galerien bzw. Künstlerateliers vorgeschlagen.

Freiräume/Vernetzung 

Rund um das Areal sind Grünflächen vorgesehen, die die Verbindung gen Süden ermöglichen. In den Höfen der umgebauten Bestandsgebäude sind ebenfalls Grünflächen bzw. Gemeinschaftsgärten geplant.

Verkehr/Erschließung

Das Areal wird durch mehrere Zufahrten erschlossen: zwei Zufahrten von der Königstraße, zwei von der Pfaffstraße. Das Straßenraster entspricht im Wesentlichen dem des Bestandes. Der ruhende Verkehr wird in Tiefgaragen untergebracht, die durch die Geländemodellierung ebenerdig zu erreichen sind.

Phasenweise Umsetzung 

Eine Umsetzung in Schritten ist denkbar, wird von den Verfassern aber nicht genannt.